Zum Hauptinhalt springen
+++ Bücher ab 15€ deutschlandweit versandkostenfrei +++

Pädagogik geschlechtlicher, amouröser und sexueller Vielfalt

Zwischen Sensibilisierung und Empowerment

Beschreibung
Pädagogik geschlechtlicher, amouröser und sexueller Vielfalt

Zwischen Sensibilisierung und Empowerment

Geschlechtliche, sexuelle und amouröse Vielfalt sind wichtige Themen für pädagogische Institutionen wie Schulen und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe.

Einerseits geht es darum, lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgeschlechtlichen, intergeschlechtlichen, queeren, asexuellen und pansexuellen (lsbtiqap+) Jugendlichen und Kindern sowie Kindern und Jugendlichen aus Regenbogenfamilien einen barrierefreien Zugang zu Bildung und Pädagogik zu ermöglichen. Dies ist derzeit nicht gegeben: lsbtiqap+ Jugendliche und junge Erwachsene berichten, dass Diskriminierung durch Mitschüler_innen und Lehrkräfte Alltag in pädagogischen Institutionen ist. Das hat beträchtliche Auswirkungen auf ihre Bildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten und ist als Einschränkung ihres Menschenrechts auf Bildung zu bewerten. Schuldistanz, Schulabbruch und Minderung der Schulleistungen sind nur einige der möglichen Folgen, weil lsbtiqap+ Kinder und Jugendliche viel Energie auf den Umgang mit Diskriminierung verwenden müssen.
Wir müssen davon ausgehen, dass in jeder Schulklasse oder Gruppe mindestens eine Person, anwesend ist, die lsbtiqap+ ist oder wird und/oder in einer Regenbogenfamilie aufwächst, vermutlich eher mehrere Personen.3 Es ist Aufgabe einer inklusiven Pädagogik, auch deren Anliegen und Bedarfe zu berücksichtigen, denn auch queere Jugendliche haben das Recht auf einen angst- und diskriminierungsfreien Zugang zu Bildung.
Aber auch die vielfältigen Verhaltens- und Entwicklungsoptionen heterosexuell und relativ nah an Geschlechternormen lebender Mädchen und Jungen werden eingeschränkt, wenn Normen vorschreiben, welche geschlechtlichen Ausdrucksweisen und welche Formen von Liebe, Begehren und Bindung akzeptiert und welche ausgegrenzt werden. Der Druck, sich als ‚richtiger‘ bzw. ‚normaler‘ Junge bzw. ‚richtiges‘ oder ‚normales‘ Mädchen zu verhalten, ist in vielen pädagogischen und sozialen Kontexten sehr hoch und jegliche Form von Scheitern und Abweichung wird sozial sanktioniert (u.a. durch Ausgrenzung, Mobbing, körperliche, psychische oder sexualisierte Gewalt etc.). Dies schlägt sich nicht zuletzt im pädagogischen Alltag durch demonstrative Zurschaustellung betont ‚weiblichen‘ oder ‚männlichen‘ Verhaltens nieder – Verhaltensweisen, die das individuelle Repertoire einengen und vielen pädagogischen Zielen hinderlich sind oder entgegenstehen.
Sexuelle, geschlechtliche und amouröse Vielfalt sind also Themen, die einerseits alle (wenn auch in unterschiedlicher Weise) betreffen und andererseits Themen, für die alle zuständig sind bzw. sein sollten. Gleichzeitig sind die Themen im pädagogischen Alltag häufig unsichtbar: Schulen oder andere pädagogische Einrichtungen sind häufig nicht die Orte, an denen lsbtiqap+ Kinder, Jugendliche oder Fachkräfte sichtbar werden können, ohne Diskriminierung zu erfahren. Zudem begegnen Pädagog_innen Kindern und Jugendlichen häufig mit heterosexuellen und cis-geschlechtlichen Vorannahmen, also mit der Annahme, dass in ihren Gruppen keine LSBTIQAP+ anwesend seien, solange sich niemand entsprechend geoutet hat. Der Bedarf von lsbtiqap+ Kindern und Jugendlichen wird in pädagogischen Settings somit häufig nicht erkannt oder systematisch unterschätzt und oft fehlt es an Bewusstsein und Ressourcen, das Thema geschlechtliche, sexuelle und amouröse Vielfalt als ein Querschnittsthema zu bearbeiten, das in allen pädagogischen Situationen wirksam und relevant ist.
Geschrieben von: Katharina Debus
Sarah Klemm

Vivien Laumann
Herausgegeben von: Katharina Debus
Vivian Laumann
Sprache: Schwere Sprache
Deutsch

0 von 0 Bewertungen

Durchschnittliche Bewertung von 0 von 5 Sternen

Gib eine Bewertung ab!

Teile deine Erfahrungen mit dem Material mit anderen.


Passendes Material

Koordinatensystem der Vielfalt
Koordinatensystem der Vielfalt
Das Koordinatensystem der Vielfalt besteht aus 52 magnethaftenden Methodenkarten, die zur Visualisierung und Schematisierung von Begriffen geschlechtlicher, sexueller/amouröser und familiärer Vielfalt dienen. Auf den Begriffskarten befinden sich die Begriffe sowie gängige und ergänzende Zeichen, die deren Bedeutung symbolisch darstellen.Die Begriffskarten können mithilfe von Kopfkarten in Raster angeordnet und deren Bedeutung über ihre Anordnung in verschiedenen Schaubildern Schritt für Schritt aufgebaut werden. Darüber hinaus können die Karten auch für eigene Anwendungen als Begriffskarten verwendet werden.Erklärt werden können:Körpergeschlecht: männlich, weiblich und intergeschlechtlichPsychisches Geschlecht: weiblich, männlich, nicht-binärTransgeschlechtlich/CisgeschlechtlichHomosexuell/homoromatischHeterosexuell/heteroromantischBisexuell/biromantischAsexuell/aromantischSingle, alleinstehend und alleinerziehendmonogame Beziehung, monogame Ehe und KleinfamilieTrennung, Scheidung, Patchworkfamiliepolyamore/offene Beziehung, Polyehe und PolyfamilieFreundschaft, Zweckehe und Co-ElternfamilieIdentität: Körpergeschlecht, Ausdruck, psychisches Geschlecht und OrientierungDen Methodenkarten liegt ein Beiheft als Leporello mit Anleitung, Schaubildern und Glossar bei.

69,00 €
Anders ist normal (intern)
Anders ist normal
Vielfalt in Liebe und Sexualität
VIELFALT ist die Grundlage in der Entwicklung von Mensch und Natur. Jeder Mensch ist einzigartig und damit anders als seine Mitmenschen. Viele Unterschiede sind für uns selbstverständlich. Sie bereichern uns und machen das Miteinanderleben spannend und abwechslungsreich. Unterschiede können Angst machen oder sind schwer zu verstehen. Trotzdem muss man sie respektieren und ernst nehmen. Einigen Menschen fällt es schwer, die Vielfalt in Liebe und Sexualität zu akzeptieren und damit umzugehen. Aber Vielfalt in Liebe und Sexualität ist normal. Weil die Menschen so verschieden sind. Es ist normal, dass es unterschiedliche sexuelle Orientierungen gibt. Und es ist normal, dass es unterschiedliche Geschlechtsidentitäten gibt. Das alles und die vielen Begriffe dazu sollen in dieser Broschüre erklärt werden.

0,00 €
Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt
Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt
Dieser Clip gibt einen Einblick in das Thema geschlechtliche und sexuelle Vielfalt. Unsere Homepage zum Weiterlesen: http://www.interventionen.dissens.de/ tun, u.a. mit einem Glossar zu Begriffen: http://www.interventionen.dissens.de/..., Links und Anlaufstellen für Jugendliche: http://www.interventionen.dissens.de/..., und einer Übersicht für Fachkräfte: http://www.interventionen.dissens.de/.... Download-Version des Clips und der Kommentierung: http://www.interventionen.dissens.de/.... Weitere Links unten. Deutsche Untertitel sind im Menü anwählbar. Der Clip kann für die Bildungs-, Aufklärungs- und Antidiskriminierungsarbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen eingesetzt werden. Da er sehr dicht ist, kann es sinnvoll sein, ihn mehrfach anzuschauen bzw. zu unterbrechen. Es empfiehlt sich, ihn ausführlich nachzubesprechen und mit Zusatzinformationen zu ergänzen. Es gibt verschiedene Wege, sich dem Thema geschlechtliche und sexuelle Vielfalt zu nähern. Es ist möglich, zunächst einen Blick auf die Vielfalt verschiedener Menschen, Lebensweisen und Körper zu werfen, die gleichberechtigt nebeneinander stehen sollten. Ein anderer Zugang nimmt zunächst die Diskriminierung im Themenfeld in den Blick. Oder der Einstieg kann über eine Auseinandersetzung mit eigenen Normierungserfahrungen, Schwierigkeiten und Glücksmomenten rund um Geschlecht, Beziehungen und Sexualität erfolgen. Im Idealfall kommen in einer pädagogischen Beschäftigung alle diese Themen vor. Schwerpunktsetzungen haben jeweils verschiedene Vor- und Nachteile. Aufgrund der Kürze des Clips mussten wir uns für einen dieser Schwerpunkte entscheiden und haben Vielfalt gewählt. Dafür spricht, dass ein positiver Zugang einerseits Akzeptanz stärken und andererseits empowernd auf Menschen wirken kann, deren eigene Lebensweise als selbstverständlicher Bestandteil von Vielfalt positiv vorkommt, und nicht von vorne herein als Problemthema nur im Kontext von Diskriminierung auftaucht. Der Nachteil ist, dass so die alltägliche und oftmals brutale Diskriminierung ausgeblendet wird. Es ist wichtig, Menschen, die im Themenfeld privilegiert sind, für diese Diskriminierung zu sensibilisieren und sie als Verbündete der Antidiskriminierungsarbeit zu gewinnen. Und es ist ebenso wichtig, die Diskriminierungserfahrungen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans*, Queers, Inter*, Asexuellen und Pansexuellen (LSBTQIAP+) anzuerkennen und Strategien gegen Diskriminierung zu stärken. Daher empfehlen wir ergänzend die folgenden Links bzw. Materialien. Auf unserer Homepage finden sich weitere Methodenbeschreibungen für die pädagogische Arbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen: http://www.interventionen.dissens.de/.... Aufgrund der Kürze des Clips mussten wir manches vereinfacht darstellen. So wird darin gesagt, dass bei trans* Menschen die Geschlechtsidentität nicht mit dem in der Geburtsurkunde eingetragenen Geschlecht übereinstimmt. Das trifft nicht mehr zu, wenn der Personenstand einer trans* Person rechtlich geändert wurde, denn dann wird auch die Geburtsurkunde entsprechend angepasst. Außerdem wird im Clip gesagt, Menschen, die körperlich nicht in die biologisch-medizinischen Vorstellungen von ‚männlich‘ und ‚weiblich‘ passen, gelten als ‚intergeschlechtlich‘. Der medizinisch-biologische Begriff wäre allerdings ‚intersexuell‘. Die Gründe, aus denen wir uns dennoch für ‚intergeschlechtlich‘ entschieden haben, finden sich hier: http://www.transinterqueer.org/downlo....

 
Sexualpädagogik der Vielfalt
Sexualpädagogik der Vielfalt
Der Praxisband stellt bewährte sowie völlig neue didaktische Anregungen und sexualpädagogische Methoden zusammen. Dabei steht die Heterogenität und Vielfalt von Menschen im Zentrum. Das Werk gehört jedoch allein schon aufgrund seines hohen praktischen Nutzwertes als Fundgrube zur methodischen Vorbereitung sexualpädagogischer Angebote in die Handbibliothek aller sexualpädagogisch Arbeitenden. Daniel Kunz, socialnet.de, 3/2016

24,95 €